Damen- oder Herrenparfums. Geschlechtsneutrale oder Unisex-Düfte. In Bezug auf das Geschlecht sind in der Welt der Parfümeurskunst noch viele Fragen offen und zahlreiche Vorbehalte stellen sich uns in den Weg. Haben bestimmte Rohstoffe einen eher femininen oder maskulinen Charakter? Beruht die Wahrnehmung von als weiblich oder männlich empfundenen Düften auf kulturellen Postulaten oder Konventionen? Ebenso wie in der der Welt der Mode sind Rohstoffe auch bei der Parfumherstellung grundsätzlich geschlechtslos. Diese lassen sich jedoch mittels Kreativität und handwerklichen Könnens entsprechend orientieren.
Das Parfum steht im direkten Zusammenhang mit unserer Gesellschaft. Als Spiegel seiner jeweiligen Epoche folgt es auf natürliche Weise all seinen Strömungen. Zwar haben sich Frauen schon immer von ihrem Geschmack leiten lassen, doch sind sie oft auch mutiger als Männer, wenn es darum geht, sich von Stereotypen zu verabschieden.
Um an die Analogie zur Mode weiter anzuknüpfen, haben sich Frauen in der westlichen Welt die Freiheit erkämpft, Hosen zu tragen, ohne dass ihre Weiblichkeit von der Gesellschaft hierdurch in Frage gestellt wird. Trägt hingegen ein Mann einen Rock oder ein Kleid, fällt er sofort aus der Reihe und seine Männlichkeit wird angezweifelt.
“Vergessen Sie die Ingredienzen und lassen Sie sich von Ihren Gefühlen leiten.”
gentle Fluidity
Gold Edition
Ein Großteil aller Damendüfte ist blumig. Wenn eine Frau jedoch keine Blumen mag, kann sie in aller Deutlichkeit und ohne Konsequenzen für ihre Weiblichkeit auf maskuline Düfte zurückgreifen und sogar mit Stolz ihre männliche Seite öffentlich zum Ausdruck bringen.
In der westlichen Welt sind Männer hingegen in Bezug auf „weibliche” Düfte sehr viel zurückhaltender. Im manchen Ländern tragen sie sehr blumige Düfte, vor allem komponiert aus Rosen oder Jasmin, ohne dass dies ihre Männlichkeit infrage stellt, denn es ist Teil der Kultur.
Wie in der Mode auch haben Rohstoffe, die bei der Parfumherstellung zum Einsatz kommen, kein Geschlecht. Eine Ingredienz ist weder weiblich noch männlich und erhält erst durch die Art und Weise, wie der Kreateur eine Komposition moduliert seine charakteristische Prägung. So ist etwa auch Seide beispielsweise weder für Frauen noch für Männer bestimmt, bis dass ein Modedesigner sich ihrer bedient, um daraus einen Schal oder eine Krawatte zu kreieren. Selbiges Prinzip gilt in der Parfümeurskunst. Ein natürlicher oder synthetischer Rohstoff, der diverse Geruchsnuancen zu bieten hat, bringt in Kombination mit weiteren Ingredienzen eine jeweils charakteristische Facette zum Vorschein.
Mit der Wacholderbeere kann beispielsweise eine extrem frische und aromatische Nuance mit „Gin-Effekt” erzielt werden. Bei besonders großzügiger Dosierung kann so eine intensive Frische erzeugt werden, wie dies bei dem Duft Gentle Fluidity Silver Edition der Fall ist. Wird der Komposition hingegen lediglich ein Quäntchen Wacholderbeere hinzugefügt, verleiht dies einer blumigen Note Natürlichkeit, wie etwa bei dem Parfum Gentle Fluidity Gold Edition. Ein weiteres Beispiel ist die Orangenblüte.
“ Meine Kreationen besitzen eine geschlechtliche Prägung, die ein jeder sich selbst aneignen bzw. definieren kann.”