Maison

Francis Kurkdjian

Paris

Die Empfindsamkeit der Blumen - Maison Francis Kurkdjian

Mit der Ankunft des Frühlings könnte nichts klarer auf der Hand liegen, als meine zweite Duftnote den Blumen zu widmen. Ihre vielfältige Diversität und ihre Unmengen an verschiedenen Facetten bieten eine nahezu unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Kreativität. Nichtsdestoweniger nimmt sich die Komposition von Blumendüften als gewagtes Unterfangen aus, denn die Neuerfindung dieser bei Parfümeuren und Publikum äußerst beliebten Duftfamilie ist und bleibt stets eine immense Herausforderung.


Der Beginn der Erfolgsgeschichte blumiger Düfte reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit hielt das Blumenmotiv Einzug in die dekorative Kunst, während die Vorliebe für Moschusdüfte allmählich zu versiegen drohte. Blumendüfte, die als Hommage an Könige und Königinnen (Bouquet à la Reine, Bouquet d'Or du Roi), Kaiser (Bouquet Napoléon) kreiert oder von der englischen Aristokratie (Bouquet des Dames anglaises) inspiriert wurden, traten auf den Frisierkommoden eleganter Damen und vornehmer Herren in Erscheinung. Die Komposition floraler Düfte kam jedoch erst um das Jahr 1880 dank der Entdeckung synthetischer Duftmoleküle zu seiner vollen Entfaltung. Die Extraktionsmethoden gehen nicht nur mit einer Beeinträchtigung der Duftfacetten der wenigen Blumen einher, aus denen sich natürliche Essenzen gewinnen lassen, sondern die meisten von ihnen hüllen sich für den Parfümeur in mysteriöses Schweigen! Zu den berühmtesten Blumen, aus denen sich keine Essenz extrahieren lässt, gehören unter anderem Maiglöckchen und Veilchen.

Die Empfindsamkeit der Blumen - Maison Francis Kurkdjian

“Blumen üben aufgrund ihrer immensen Diversität eine große Faszination auf mich aus.”

À la Rose
Eau de parfum

Rose, Orangenblüte, Tuberose, Jasmin, Mimose, Lavendel, Narzisse, Kassie und Ginster offenbaren hemmungslos all ihre Geheimnisse, während alle anderen Arten einer olfaktorischen Fata Morgana gleichkommen, deren Düfte sich alleinig dank der gemeinsamen Anstrengung von Chemie und Parfümeurskunst nachempfinden lassen.


Die Erforschung der Blumendüfte ist ein komplexes und weites Feld. Ihre Nuancen und ihre Diversität bergen wahre olfaktorische Schätze in sich, die aufgrund von Konventionen und Traditionen mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht werden. Mit Ausnahme von Lavendel, der traditionell den Männern vorbehalten ist, sowie Orangenblüten und Veilchen, die ebenfalls für Herrendüfte verwendet werden können, dabei jedoch eine sparsame Dosierung voraussetzen!


In der Duftgarderobe des Maison kommt den Blumen selbstverständlich eine Schlüsselrolle zu. Ich experimentiere liebend gern mit ihren Duftsilhouetten, der Kraft ihrer Sillage sowie der auratischen Effekte, die sie in den Kompositionen zum Ausdruck bringen. Wie etwa die unendliche Frische von Aqua Universalis, der einende Charakter von Baccarat Rouge 540 oder die majestätische Aura von Amyris femme. Doch auch in einigen meiner Herrenparfums sind blumige Nuancen anzutreffen: masculin Pluriel.


Ob wild wachsend oder gezüchtet, natürlich oder synthetisch – Blumen faszinieren mich aufgrund ihrer Schönheit und der Universalität ihrer Sprache.

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