In seiner Neuinszenierung der elektrisierenden Salome von Richard Strauss für die Wiener Staatsoper verleiht der Regisseur Cyril Teste dem Parfum eine Rolle. Einige Jahre nach der Inszenierung der Theaterstücke Festen und Opening Night, für die Cyril Teste bereits mit Francis Kurkdjian zusammengearbeitet hat, setzt sich die Geschichte fort. Die Gelegenheit für Francis Kurkdjian, eine olfaktorische Dimension zu kreieren, die die Heldin und ihren berühmten Tanz der sieben Schleier verkörpert. 

„Cyril und ich haben eine gemeinsame Vision. Wir erzählen Geschichten auf unsere jeweils eigenen Weisen, jeder in seiner eigenen Sprache. Ich mag auch, wie er kreative Menschen zusammenbringt und das Ökosystem organisiert, das so entsteht.“

Francis Kurkdjian

Salome, die vaterlose Prinzessin, die von ihrem Schwiegervater belästigt wird, verspürt eine große Leidenschaft für Jochanaan, einen Propheten, der gefangen gehalten wird. Als sie von ihm zurückgewiesen wird, da er in ihr keine begehrenswerte junge Frau, sondern ein traumatisiertes Kind sieht, fordert Salome von ihrem Schwiegervater Herodes, dass der Prophet enthauptet wird. Cyril Teste bringt die Energie von Salome zum Ausdruck und schafft es, ihre Emotionen und Qualen zu vermitteln, während er die Geschichte einer Dynastie erzählt, die unweigerlich auf ihre Zerstörung zusteuert.   

Seine Inszenierung wird von einem einzigartigen olfaktorischen Erlebnis begleitet. Der von Francis Kurkdjian kreierte Duft wird im Zuschauerraum versprüht, um den Tanz der sieben Schleier emotional zu verstärken. Durch diesen Duftakkord, der Salomes Dualität verkörpert, zwischen Kindheit und Weiblichkeit, Unschuld und Provokation, werden die Schleier sichtbar, und die Heldin offenbart sich in ihrer ganzen Intimität dem Publikum.